Montag mit ... Selina Grotian

Auch wenn sie erst 20 Jahre alt ist, hat die Deutsche Selina Grotian sich im Biathlon bei den Junioren und im IBU Cup schon einen Namen gemacht, und mit jedem Wettkampf kommt sie ihrem Ziel, im Weltcup vorn mitzumischen, ein Stück näher.

Das Zeug zum Biathlon-Star hat Grotian: vier Goldmedaillen bei der IBU JJWM 2023, ein vierter Platz im 15 km Einzel der Frauen beim ersten Auftritt im IBU Weltcup, später WM-Bronze mit der Frauenstaffel und ein Saisonabschluss mit vier Top-15-Platzierungen bei den nordamerikanischen Weltcups.

Wir sprachen in einer Pause im Trainingslager mit der quirligen Grotian darüber, wie sie für gewöhnlich in die Woche startet.

Biathlonworld: Wann stehst du montags auf und was machst du als Erstes nach dem Aufwachen?

Selina Grotian: 06:15, und dann frühstücke ich. Das ist der wichtigste Teil des Tages.

BW: Was ist die erste App, die du morgens auf deinem Handy aufmachst?

SG: Meine Gesundheits-App, um nach meiner Schlafqualität, dem Puls usw. zu schauen.

BW: Wie sieht das perfekte Frühstück bei dir aus?

SG: Ich esse immer Haferbrei. Ich koche gern, also gibt es immer eine andere Geschmacksrichtung. Mir schmecken viele verschiedene Varianten, aber am liebsten esse ich normalen Haferbrei mit Proteinpulver wie zum Beispiel Stracciatella und Blaubeeren und Schokostreuseln obendrauf. Ich liebe Schokolade!

BW: Gehören Yoga, Dehnübungen, Joggen oder irgendeine mentale Vorbereitung zu deiner Morgenroutine?

SG: Nein. Das mache ich morgens nicht so gern. Ich mache das nachmittags oder abends, aber nicht morgens. Morgens muss ich erstmal für mich sein.

BW: Steht deine Tasche jeden Tag fertig gepackt bereit oder packst du auf den letzten Drücker?

SG: Ich plane gerne, also ist sie immer schon gepackt. BW: Was ist das Schlimmste, was du mal zum Training vergessen hattest?

SG: (Lacht) Meine Waffe, aber ich habe auch schon mal bei einem Sommer-Trainingswettkampf vergessen, alle vier Magazine zu laden, bei einem Verfolger, und bin dann eine Sekunde zu früh gestartet. Da ging wirklich alles schief! Das war mein schlimmster Tag, aber das passiert mir nie wieder.

BW: Hast du eine mentale Checkliste, die du jeden Morgen abhakst?

SG: Nicht wirklich. Ich bin ein eher gelassener Typ, also ist alles immer ordentlich und gut organisiert. Ich glaube, wenn ich so viel darüber nachdenken würde, stünde ich mehr unter Druck.

BW: Siehst du dich als Perfektionistin, wenn es ums Training geht?

SG: Nicht wirklich. Wenn ich versuche, es perfekt hinzubekommen, wird alles nur schlimmer. Also nehme ich es, wie es kommt. Aber im Wettkampf bin ich wirklich ganz bei mir und denke nicht zu viel nach.

BW: Hast du neben dem Trainingstagebuch noch ein anderes Tagebuch oder meditierst du, um auf dem Boden zu bleiben?

SG: Ich habe ein Notizbuch, in dem ich alles aufschreibe, und mein Trainingstagebuch. Der Tag heute war nicht unbedingt mein bester. Ich habe noch nichts aufgeschrieben, aber da wird nichts Gutes stehen! Das ist gut so, denn normalerweise habe ich nicht so viele Tage wie heute.

BW: Welcher Rat trägt dich durch deine täglichen Trainingseinheiten?

SG: Bei mir zu bleiben: Schauen, was sich gut anfühlt, mein Ziel für den Tag, tun, was Spaß macht. Ohne Spaß an der Sache funktioniert es nicht. BW: Wie entspannst du dich abends?

SG: Ich mache ein bisschen Yoga, ziehe meine Recovery Boots an und genieße die Zeit zuhause mit meiner Familie und meinem Hund.

BW: Worauf kannst du im Leben nicht verzichten? SG: Meine Familie und meinen Hund.

BW: Bist du beim Essen wählerisch oder isst du alles?

SG: Ich esse alles. Also, nicht alles, aber alles auf meinem Teller. Ich hasse ist, wenn Menschen Essen übrig lassen, weil das eine Verschwendung von Lebensmitteln ist. Als versuche ich immer aufzuessen.

BW: Was ist das Härteste am Leben als Profi-Biathletin?

SG: Den Spaß daran nicht zu verlieren, weil nicht jeder Tag ein guter Tag ist. Man muss konzentriert bleiben und darf die Ziele nicht aus dem Blick verlieren. Der mentale Aspekt ist der härteste Teil am Profi-Biathlon.

BW: Verrätst du uns etwas, was nur wenige Menschen über dich wissen?

SG: Dass ich ein eher ruhiger Typ bin und nicht gerne so viel rede. Aber wenn ich unter den richtigen Leuten bin, kann ich echt witzig sein und viel Spaß haben.

BW: Welches Projekt steht auf deiner To-Do-Liste, wenn du aus dem Trainingslager nach Hause kommst?

SG: Viele! ... Ich muss nach diesem Trainingslager mein Training neu strukturieren, habe viele Termine (mit Sponsoren), ein Foto-Shooting und ich muss zum Zahnarzt!

Fotos: IBU/ Christian Manzoni, Vianney Thibaut, Jerry Kokesh

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