Die neue Generation Männer: Diese Namen sollten wir uns merken

Zum Ende der BMW IBU Weltcupsaison 2023/24 traten mit Tommaso Giacomel, Johan-Olav Botn und Campbell Wright drei neue Stars aus dem Schatten ins Rampenlicht.

U25-Titel an Tommaso

Giacomel verpasste den U25-Titel (das blaue Trikot) 2023 noch um 16 Punkte, doch in der vergangenen Saison dominierte er die Wertung, holte in jedem Rennen bis auf eines Punkte und sicherte sich den Titel. Auch wenn er am Schießstand manchmal zu kämpfen hat, kann der Italiener viele dieser Patzer auf der Strecke wieder ausbügeln und um die Top-10-Plätze mitlaufen. Auch wenn er den heißbegehrten Weltcupsieg noch nicht geschafft hat, reichte es bei Giacomel immerhin für zwei zweite Plätze in den Sprints von Ruhpolding und Canmore. Auch in den Staffelrennen hat der 24-Jährige sich einen guten Ruf erarbeitet, holte mit Lisa Vittozzi bei den IBU Weltmeisterschaften Silber in der Single-Mixed-Staffel nach einer Bronzemedaille 2023 und brachte als Schlussläufer die Männer- und Mixed-Staffeln im Weltcup aufs Podest.

Viermal Siegehrung in Nordamerika

In den letzten Saisonwochen in Soldier Hollow und Canmore machte Giacomel mit Auftritten in vier von fünf Siegehrungen für Einzelwettbewerbe den größten Fortschritt in Richtung Weltstar. Obendrein brachte er als zweiter Läufer in der Staffel der Männer von Soldier Hollow das italienische Team in Führung, was am Ende für eine Saisonbestleistung für Italien auf Platz zwei reichte.

Lob von Tarjei

Für seinen Auftritt im Sprint von Canmore erntete der junge Italiener großes Lob von Tarjei Bö, der 1,5 Sekunden hinter ihm ins Ziel kam. „Er ist ein starker Gegner, ein Sprinter mit schnellen Beinen und hohem Tempo. Wenn er auf der Höhe am Anstieg so schnell laufen kann, muss er einen großen Motor haben. Der wird in den nächsten Jahren noch von sich reden machen!“ Die Lobesworte vom Sieger der Sprintwertung bestätigen, dass Tommaso Giacomels Name auf der Merkliste für 2024/25 ganz oben steht.

Botn beeindruckt über ganze Saison

Johan-Olav Botn verbrachte 90 % der Saison im IBU Cup und starte nur siebenmal im BMW IBU Weltcup. Und doch holte er aus diesen wenigen Starts mit zwei fehlerfreien Sprints das Maximum heraus. Mit Startnummer 98 in einem Feld aus 100 Startern bei seinem dritten Weltcup-Auftritt lief er bei sehr langsamen Bedingungen im Sprint von Soldier Hollow zum ersten Mal auf einen Weltcup-Podestplatz. In der folgenden Woche in Canmore verpasste Botn das Sprint-Podest um gerade mal 9,1 Sekunden und wurde Fünfter. Am nächsten Tag holte er im Verfolger Platz 7, knappe 1,4 Sekunden hinter Giacomel.

Fünf frühe Siege im IBU Cup

Der 24-Jährige ließ auch im IBU Cup nichts anbrennen und gewann fünf der ersten sechs Einzelrennen der Saison der zweiten Liga des Biathlon, holte dazu noch zwei zweite Plätze und lief in der siegreichen Mixed-Staffel von Kontiolahti auf Position drei. Damit ergatterte er Vetle Sjaastad Christiansens Startplatz in Oberhof, wo Botn in Sprint und Verfolgung die schnellsten Laufzeiten verbuchte. Nach Siegen in Sprint und Mixed-Staffel von Ridnaun holte Botn, der in Lillehammer lebt, eine Goldmedaille und zwei Silbermedaillen bei der IBU OEM. Auch wenn er drei Wettkampfwochen im IBU Cup ausließ gewann Botn die Sprintwertung im IBU Cup und wurde in der Gesamtwertung im IBU Cup Zweiter.

Trotz des beeindruckenden Weltcup-Debüts und offensichtlichen Talents trainiert Botn in dieser Saison wieder mit dem norwegischen IBU-Cup-Team, wird aber für den nächsten Start im Weltcup sicher bereit sein, wenn es so weit ist.

Große Fortschritte bei Campbell Wright

Der Neuseeländer Campbell Wright, der auch die US-amerikanische Staatsangehörigkeit hat, lieferte eine fulminante Saison 2023/24 ab. Wright hatte schon in der Vorsaison mit dem US-Team trainiert, wechselte aber erst im Oktober offiziell von Neuseeland in die USA. „Ich habe mich entschieden, zu den USA zu wechseln, weil ich dort die besten Chancen habe, meine Ziele zu erreichen.“

Es war die richtige Entscheidung für Wright. In der letzten Saison verbuchte der IBU Junioren-Sprintweltmeister von 2023 mehrere persönliche Bestleistungen, in aufeinanderfolgenden Wochen die Plätze 11, 8 und 6 bei der IBU WM, in Oslo und in Soldier Hollow und lieferte eine solide dritte Runde für den fünften Platz der US-Staffel bei der IBU WM ab, eine Bestleistung für die Mannschaft. Zuvor hatte er schon bei der Männerstaffel in Ruhpolding zwei fehlerfreie Schießen abgeliefert und das Feld beim ersten Wechsel angeführt.

Eine frühe Weltcup-Pause und mehrere Wochen Trainingslager waren die ideale Vorbereitung für Wrights starken Saisonabschluss. Er qualifizierte sich für zwei der drei letzten Massenstarts der Saison und präsentierte in Nordamerika mit 19 Treffern in den drei Rennen mit vier Schießen zum Saisonende noch einmal gute Leistungen am Schießstand. Zum Saisonschluss lag die Trefferquote des 21-Jährigen bei einer persönlichen Bestmarke von 85 % nach 81 % und 79 % in den Vorsaisons.

Große Ziele

Wrights starker Saisonabschluss zeigt, dass man sich große Ziele setzen muss, um große Ziele zu erreichen. Nach dem überragenden Staffelauftritt in Ruhpolding und einem ebenso beeindruckenden und damals besten 12. Platz im Sprint sagte er: „Mein Ziel für die nächsten zwei Monate ist, die Form zu halten, die ich jetzt habe. Ich weiß, das ist ambitioniert, aber warum nicht große Ziele setzen?“

Am Ende der Saison war die offensichtliche Antwort: „Ziel erreicht!“ Die nächsten Schritte für Campbell Wright sind offensichtlich das Podest und Medaillen bei den Senioren.

Es ist offensichtlich: In der BMW IBU Weltcupsaison 2024/25 dürfen wir von dieser neuen Generation mit Tommaso, Johan-Olav und Campbell große Dinge erwarten.

Fotos: IBU/ Christian Manzoni, Vianney Thibaut

Teile die News!

Header iconAbonniere unseren Newsletter